Kindern die Welt erklären – warum gute Antworten auf Kinderfragen wichtig sind
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Kindern die Welt erklären, das klingt komplex und allumfassend; doch die Kinderwelt ist noch nicht so groß und verwirrend wie die der Erwachsenen. Wenn der Sprössling etwas nicht versteht oder etwas genauer wissen möchte, dann fragt er nach. Wichtig ist es dann, auf die Frage einzugehen, eine gute Antwort zu geben und dem Kind genau das zu erklären, was es gerade wissen will. „Warum geht die Sonne auf? Warum scheint die Sonne nicht den ganzen Tag?“ – auf diese Fragen kommen wir in diesem Artikel u. a. zurück und zeigen, wie Sie sie ganz einfach beantworten können.
Wer nicht fragt, bleibt dumm? Antworten sind ebenso wichtig wie Fragen!
Spätestens dann, wenn das Kind in den Kindergarten geht, werden vom Alter her, aber auch aufgrund des Kontakts mit den anderen Kindern reichlich Fragen gestellt. Als Kleinkind hat der Sprössling sich noch mit der Erkundung seiner Umwelt abgefunden; die einzelnen Sinne reichten da schon aus. Nun wird das Gehirn aber immer aktiver, Synapsen verknüpfen sich immer mehr und der Wissensdurst der Kleinen nimmt rasant zu. In Kombination mit der Fähigkeit zu sprechen ergeben sich da ganz neue Möglichkeiten, um die Welt zu erfahren und zu verstehen.
Als Eltern sollte man daher bereit sein, auf Kinderfragen einzugehen. Zudem sollte man auch immer ein bisschen Zeit finden, Erklärungen zu liefern. Wenn das Kind im Auto zum Beispiel fragt: „Warum halten wir jetzt hier?“, dann ist „Weil da ein Stopp-Schild ist.“ nicht unbedingt eine gute Antwort. Sie erklärt nicht den Sinn des Stopp-Schilds und die Notwendigkeit des Anhaltens. Scharf formuliert, lehrt man mit der knappen Antwort eher das Prinzip eines Dogmas, also einer normativen Lehraussage, die das Recht auf Richtigkeit allein durch ihre Existenz beansprucht.
„Warum halten wir jetzt an?“ und andere Fragen gut beantworten
Bleiben wir noch kurz beim Dialog zwischen dem Kind und dem fahrenden Elternteil im Auto. Das Kind fragt, während der Fahrer am Stopp-Schild hält, nach dem Grund des Anhaltens. Eine gute und umfassende, das Kind aber nicht überfordernde Antwort wäre: „Dies Schild da ist ein Stopp-Schild. Immer wenn man so eins sieht, muss man mit dem Auto anhalten damit die Autos auf der Straße da vorne frei fahren können. Wenn dann dort nichts kommt, können wir weiter.“ Natürlich kann die Erklärung die Frage aufbringen, warum die anderen Autos Vorrang haben. Dann kann man das Prinzip der Hauptstraße und / oder des Abbiegens mit einbringen.
Kindern die Welt erklären – oder gleich das Universum
Eingangs schon erwähnt, kann es auch ein paar größere Fragen aus dem Kindermund geben. Warum zum Beispiel geht die Sonne auf und warum geht sie unter? Ein Ball, eine Styropor-Kugel oder einfach eine zusammengeknüllte Zeitungsseite sowie eine Lampe können der Erklärung dienlich sein. Denn immer wenn Dinge und Fakten in der Antwort vorkommen, die sich nur schwer erklären lassen, helfen Modelle. Oder Zeichnungen. In diesem Fall aber eher ein Modell. Auf der Kugel oder dem Ball wird ein Punkt markiert: „Die Erde ist rund, und hier sind wir.“ Dann wird das Erdenmodell vor der Lampe gedreht: „Die Erde dreht sich und mal sind wir auf der dunklen Seite – dann ist Nacht – und mal sind wir auf der hellen Seite – dann ist Tag.“ Die Lampe erklärt man als Sonne, und so weiter.
Kindern die Welt erklären: Wo fängt man am besten an?
Am besten fängt man bei den Fragen des Kindes an. Wenn man bessere Antworten als „Weil das so ist.“ oder „Weil ich das sage.“ parat hat, dann ist man schon auf dem richtigen Weg. Außerdem sollten Phänomene nicht durch angeblich kindgerechte Ausflüchte erklärt werden. „Warum regnet es draußen?“; diese Frage sollte nicht mit der Tatsache erklärt werden, dass das Kind nicht aufgegessen hat. Und auch der Storch sollte nicht (zu lange) die Kinder bringen. Für alles gibt es kindgerechte Antworten. Details spielen da keine große Rolle, nur der allgemeine, aber gute Überblick.
Möchte man über die Kinderfragen hinaus die Welt erklären oder Anreize für das Erklären einzelner Zusammenhänge und Fakten bekommen, dann können auch verschiedene Bücher zurate gezogen werden. Zum Beispiel die Reihe „Kinder-Uni“. Wenn Sie dazu mehr erfahren wollen, empfehlen wir Ihnen die einzelnen Amazon-Seiten zu den Büchern:
In den Büchern werden unter anderem diese Fragen nicht nur beantwortet, sondern auch als Anstoß für weitere Erklärungen genommen:
- Warum sind die Dinosaurier ausgestorben?
- Warum speien Vulkane Feuer?
- Warum gibt es Arme und Reiche?
- Warum lachen wir über Witze?
- Warum müssen Menschen sterben?
- Warum stammt der Mensch von Affen ab?
- Warum beten Muslime auf Teppichen?
- Warum ist Schule doof?
- Warum wachsen Pflanzen?
- Warum träumen wir?
- Warum können wir hören?
- Warum darf man Menschen nicht klonen?
- Warum dürfen Erwachsene mehr als Kinder?
- Warum sind die griechischen Statuen nackt?
- Warum bin ich Ich?
- Warum fallen die Sterne nicht vom Himmel?
Kurz zusammengefasst: Wie erklärt man Kindern die Welt?
Mit ehrlichen, nicht zu detaillierten, aber informativen Antworten geht man schon mehrere Schritte in die richtige Richtung. Eine gute Antwort ist dann gut, wenn sie das Kind zufriedenstellt, nicht verwirrt und auch nicht zu ratlos über die weiteren Zusammenhänge zurücklässt. Geht es um komplexere Themen, dann bricht man die Antwort auf das konkret gefragte herunter und verwendet am besten Zeichnungen und / oder Modelle – so man diese denn schnell improvisieren kann. Vermeiden sollte man indes Dogmen, keine Antworten, Ausflüchte und Lügen. Das alles braucht natürlich Übung und man wird nicht von heute auf morgen Meister im Kindern die Welt erklären. Viel Erfolg!
Margarete Mahlbacher
9. September 2019 @ 10:13
In Katholischen Kirchen steht der Schmerzensmann, angekettet mit Dornenkrone, darunter blutet er.
Wie erkläre ich das einem Kind, die Eltern meinen, das Kind würde nicht mehr in die Kirche gehen, es habe Angst
Jens
9. September 2019 @ 10:17
Meine ehrliche Antwort: Ich weiss es nicht. Im Fernsehen, wird alles zensiert, was auch nur im Ansatz irgendwie mit Blut zu tun hat und ist dann nur noch ab 12 oder 16 Jahren zu sehen. In der Kirche stehen dagegen Abbilder blutender, gequälter Menschen und im Supermarkt kann jedes Kind blutige, verwucherte Raucherlungen anschauen. Eine Logik kann ich darin nicht erkennen.