KISS Syndrom bei Babys

Inhaltsverzeichnis

Was ist das KISS Syndrom?

Als KISS Syndrom wird eine Fehlstellung der ersten beiden Halswirbel bezeichnet. KISS ist die Abkürzung für Kopfgelenk-induzierte-Symmetrie-Störung. Betroffen ist also der Bereich zwischen Schädelbasis und Wirbelsäule. Außerdem handelt es sich nicht um eine Krankheit, sondern um eine Störung. Symmetrie-Störung wird das Syndrom deswegen genannt, weil es dazu führt, dass eine Gesichtshälfte kleiner ist, als die andere. Darüber hinaus kann bei den Betroffenen auch eine Asymmetrie der Arme und Beine auftreten. Diese macht sich vor allem in ungleichmäßigen Bewegungen der Extremitäten bemerkbar.

KISS Syndrom bei Babys
Wenn ein Baby oft ohne erkennbaren Grund schreit könnte es unter Umständen das KiSS-Syndrom haben? Die Auffassungen der Experten gehen hier allerdings noch immer teils weit auseinander. Haben Sie einen Verdacht, wenden Sie sich auf jeden Fall an Ihren Kinderarzt. Foto: Voy / Bigstock

Da es sich um eine Fehlstellung handelt, entsteht es durch bestimmte Umstände. Es gibt also keinen Erreger und somit keine Ansteckungsgefahr. Somit ist der Kontakt zu anderen Babys nicht zu vermeiden und es geht keine Gefahr für die Eltern und Freunde aus. Da noch keine empirischen Beweise für die Folgen des KISS Syndrom vorliegen, gibt es in der Schulmedizin viele Gegner der Theorie. Die Alternativmedizin ist hingegen davon überzeugt, dass die Störung als Ursache verschiedener Symptome existiert.

Wie entsteht das KISS Syndrom?

Das KISS Syndrom kann nicht eindeutig auf eine bestimmte Ursache zurückgeführt werden. Es gibt mehrere Faktoren, die zu dieser Symmetrie-Störung führen können. Sehr häufig wird eine Zangengeburt als Grund gesehen. Diese Methode wird angewandt, wenn die Gefahr besteht, dass das Kind bei der Geburt geschädigt werden könnte. Um den Entbindungsprozess zu beschleunigen, wird es dann mit einer Geburtszange herausgezogen. Dabei kann die Halswirbelsäule zu Schaden kommen und die Fehlstellung entstehen. Als ähnliche Gefahr wird ein Kaiserschnitt gesehen. Aber auch bei konventionellen Geburtsprozessen kann das Syndrom eintreten. Dies geschieht vor allem, wenn mehrere Kinder gleichzeitig geboren werden (Zwillinge, Drillinge, etc.). Ein ähnliches Risiko ist bei besonders großen beziehungsweise schweren Kindern gegeben. Des Weiteren kann die Lage des Kindes bei der Geburt unter Umständen belastend für die Halswirbelsäule sein. Auch dadurch kann das Syndrom ausgelöst werden. Die Entstehung kann jedoch nicht nur bei der Geburt stattfinden. Es ist auch möglich, dass die Steißlage der Mutter für das KISS Syndrom verantwortlich ist.

Die Symptome  bei Babys

Kopfgelenk-induzierte-Symmetrie-Störung
Noch immer ist die Kopfgelenk induzierte Symmetrie Störung (KISS) eine in Expertenkreisen  äußerst umstrittene Diagnose bei Säuglingen. Foto: romrodinka / Bigstock

Die Symptome des KISS Syndroms können in zwei Gruppen untergliedert werden. Es gibt Anzeichen in der Körperhaltung und im Verhalten des Kindes. Das Namensgebende Symptom ist die Symmetrie-Störung. Daraus entstehen verschiedene Folgen. Eine Schiefe Körperhaltung kann in verschiedenen Bereichen auftreten. Die Bewegung kann ungleich sein und eine Schieflage im Bett ist ein sehr auffälliges Zeichen. Der Bewegungsapparat kann auch dahingehend geschwächt sein, dass der Kopf nicht richtig gedreht werden kann. Ein platter Hinterkopf ist ebenfalls möglich. Weitere Einschränkungen der Bewegung können beispielsweise durch eine Fehlstellung der Füße entstehen. Die Anzeichen im Verhalten sind eventuell von Schmerzen geprägt. Diese äußern sich vor allem durch Schreien bei verschiedenen Bewegungen. Ein etwas indirekteres Zeichen ist die Vermeidung verschiedener Körperhaltungen. Beim KISS Syndrom passiert es häufig, dass Kinder nur in eine Richtung gucken. Eine deutlich bevorzugte Schlafposition auf dem Rücken kann ebenfalls auftreten.

Die Symptome und Folgen im Entwicklungsverlauf

Wenn das KISS Syndrom nicht im frühen Kindesalter behandelt wird, können Folgeerscheinungen auftreten. Bei Kindern kommt es oft zu Wachstumsstörungen. Das beinhaltet motorische Schwächen und eine verminderte Gewichtszunahme. Vor allem letztere schwächt das Kind und kann zu einem gebrechlichen Erscheinungsbild führen. Zusätzlich kann es zu Störungen im Bereich des Halses, der Nase und der Ohren kommen. Dies schwächt auch die Sinneswahrnehmungen, die mit diesen Körperteilen verbunden sind. Im Kindesalter kann die Einschränkung der Bewegungsfähigkeit weiterentwickelt werden. Dadurch können bereits erlernte Bewegungen nicht mehr ausgeführt werden. Die Schmerzbelastung kann ebenfalls stärker werden. Insbesondere im Rückenbereich können chronische Schmerzen auftreten. Die Wahrscheinlichkeit Bandscheibenvorfälle zu erleiden ist durch die Vorbelastung der Wirbelsäule ebenfalls erhöht. Das allgemeine Wohlempfinden kann durch Symptome wie Schwindel und Gleichgewichtsstörungen vermindert werden. Dies entsteht vor allem durch Schäden der Ohren, welche auch Geräusche erzeugen können. Es ist also in jedem Fall ratsam das KISS Syndrom bei Babys behandeln zu lassen. Wer Anzeichen für die Störung beim eigenen Kind entdeckt, sollte also einen Arzt zu Rate ziehen.

Weiterführende Informationen zum Thema

Handbuch KISS KIDDs: Entwicklungsauffälligkeiten im Säuglings-/Kleinkindalter und bei Vorschul-/Schulkindern - Ein manualmedizinischer Behandlungsansatz
KISS-Kinder
Manuelle Medizin bei Säuglingen und Kindern: Entwicklungsneurologie - Klinik - Therapeutische Konzepte

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Zusammenfassung der wichtigsten Aspekte

KISS ist eine Abkürzung und bedeutet Kopfgelenk-induzierte-Symmetrie-Störung. Die Fehlstellung tritt bei Babys auf und kann im Erwachsenenalter nicht neu entstehen. Es geht keinerlei Ansteckungsgefahr von betroffenen Kindern aus. Der Ursprung des Syndroms liegt entweder im Mutterleib oder bei der Geburt. Bei letzterer sind vor allem Zangengeburten und Mehrlinge gefährdet. Es können jedoch auch andere Babys betroffen sein. Die Störung lässt sich an manchen Fehlbildungen erkennen. Darüber hinaus treten bestimmte Verhaltensweisen auf und es existiert eine Schmerzbelastung. Da die Symptome sich nicht herauswachsen, sondern in der Entwicklung intensiver werden, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Eine Behandlung bei Babys ist möglich.