Ratgeber Neugeborenenakne

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Pickelchen im Gesicht des Babys – Was tun bei Babyakne?

Babyakne beziehungsweise Neugeborenenakne basiert auf hormonellen Schwankungen nach der Geburt und ist deshalb eine ganz natürliche Hautreaktion des Babys. Die Babyakne zeigt sich hauptsächlich innerhalb der ersten Lebenswochen und ist eine harmlose Variante der ‚Acne vulgaris‘, die sich durch kleine gerötete Pickel bemerkbar macht. Die Babyakne benötigt im Vergleich zur Säuglingsakne nicht zwingend eine ärztliche Behandlung. Letztere entwickelt sich ab dem Dritten bis zum sechsten Lebensmonat.

Ursachen und Merkmale der Neugeborenenakne

Baby Akne bei Neugeborenen - Neugebornenenakne
Baby Akne bei Neugeborenen – Tritt häufig in den ersten 4 Wochen auf und ist meistens völlig harmlos. Foto: Steven Frame / Bigstock

Etwa jedes fünfte Baby zeigt circa drei Wochen nach der Entbindung Neugeborenenakne. Die Mehrheit der betroffenen Säuglinge sind dabei männlichen Geschlechts. Erste Anzeichen hierfür sind minimale Pusteln mit gelblichen Knötchen als Mittelpunkt. Ursache für Babyakne sind mütterliche Hormone, die während des letzten Schwangerschaftsdrittels über den Mutterkuchen (Plazenta) in den Organismus der Babys gelangen und zur Stabilisierung des Immunsystems und Lungenreifung beitragen. Des Weiteren beeinflussen die Hormone die Ausbildung der Talgdrüsen des Babys.

Da nach der Entbindung zwischen Baby und Mutter kein Hormon Austausch mehr stattfindet, stürzt der Hormonspiegel des Babys unvermittelt ab. Das Baby muss sich nun an komplett neue Verhältnisse anpassen.

Die Haut des Babys reagiert hierauf mit den kleinen rötlichen Pusteln (Neugeborenenakne). Die gleiche Ursache kann auch für Kopfgneis (nicht Milchschorf) bei Babys verantwortlich sein. Babyakne beginnt meistens im Wangenbereich des Gesichts und breitet sich oft körperabwärts aus. Bis auf die optischen Hautveränderungen verursacht Neugeborenenakne keine weiteren Symptome wie eventuell Schmerzen, Juckreiz oder Narbenbildung. Neugeborenenakne kann jedoch im Rahmen von Wachstumsschüben als Begleiterscheinung auftreten.

Die Symptome der Neugeborenenakne kurz zusammengefasst:

  • Optik ähnlich wie ‚Mitesser‘ (Komedonen)
  • Pusteln sind nicht entzündet und besitzen einen kleinen weißlich/gelben Mittelpunkt
  • die rötlichen Stellen zeigen sich anfangs im Gesicht und breiten sich oft über den Körper des Kindes aus
  • verursachen keinen Juckreiz oder Schmerz und ist nicht ansteckend
  • Neugeborenenakne kann stark ausgeprägt sein, wodurch Eltern verunsichert werden – in diesem Fall den Kinderarzt oder die Hebamme konsultieren.

Wissenschaftler sind noch weiteren Theorien auf der Spur, die Neugeborenenakne begünstigen könnte. Eine US-amerikanische Studie ergab, dass bei der Talgdrüsenbildung Neugeborener die Einnahme gewisser Medikamente in der Stillzeit eine wichtige Rolle spielt. Da der Organismus männlicher Babys nach der Entbindung wesentlich mehr Schwierigkeiten hat die mütterlichen Hormone zu regulieren, sind es überwiegend Jungs, die mit einer Neugeborenenakne konfrontiert werden.

Tipps für die Hautpflege bei Neugeborenenakne

Da Neugeborenenakne bei Babys beschwerdefrei und somit harmlos verläuft, ist eine ärztliche Versorgung nicht zwingend erforderlich. Sollten bei Eltern dennoch Zweifel oder Sorgen auftreten, sind Nachsorge Hebamme oder Kinderarzt die besten Ansprechpartner, um offene Fragen zu klären. Bei Neugeborenenakne gilt für die Hautpflege oder/und einfache Behandlung: Weniger ist mehr!

Das Baby sollte, solange die Neugeborenenakne sichtbar ist, lediglich in lauwarmem Wasser baden beziehungsweise gewaschen werden. Bei Bedarf können die betroffenen Hautbereiche einmal pro Woche mit einer Feuchtigkeit spendenden und vor allem milden Seife abgewaschen werden. Die empfindliche Babyhaut sollte dabei jedoch nie kräftig gerubbelt werden. Um die gerötete Babyhaut anschließend zu pflegen, wird ein schlichtes Bio-Olivenöl oder Ringelblumensalbe empfohlen, die sanft auf den Pusteln aufgetragen werden.

Was bei Babyakne NIE verwendet werden darf

Bei der Anwendung von Lotionen oder Ölen sollte stets beachtet werden, dass weder Paraffine noch Parfüme enthalten sind, da derartige Inhaltsstoffe die Haut des Babys zusätzlich reizen und die Neugeborenenakne wesentlich verschlimmern könnten. Kortisonhaltige, antibiotische Produkte oder Zinksalbe, die meistens in der Pubertät bei Akne verordnet werden, sollten ebenfalls NIE auf gereizter Babyhaut gegen Babyakne eingesetzt werden. Grundsätzlich gilt dazu, dass die rötlichen Pusteln NIE ausgedrückt werden. Durch Ausdrücken wird eine Entzündung der Pickel provoziert, die dem Baby anschließend Schmerzen bereitet. Neugeborenenakne heilt normalerweise in einem Zeitrahmen von zwei bis zu drei Monaten von allein vollständig ab.

Was bei Neugeborenenakne weiterhin zu beachten ist

Einige unerfahrene Eltern vermuten eventuell, dass es sich bei Neugeborenenakne um Schmutz handelt – diese Annahme erweist sich jedoch als falsch. Auch Neugeborenenakne kann sich jedoch durch Überhitzung und starkes Schwitzen verschlimmern. Deshalb sollten die Eltern unpassende Säuglingssäcke sowie zu warme Bekleidung bei ihrem Baby vermeiden. Das Baby sollte zudem beim Trinken immer mit einem sauberen Lätzchen versorgt sein, damit Speichel und Milch einfach und schnell zu entfernen sind. Das Gesicht wie auch andere betroffene Hautbereiche sind idealerweise stets sauber und trocken.