Windpocken – Symptome und Infos
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Windpocken sind sehr ansteckend und werden wie auch Masern oder Scharlach zu den „klassischen“ Kinderkrankheiten gezählt, da besonders Kinder im Kindergartenalter daran erkranken. Das prägnanteste Merkmal dieser Krankheit ist ein stark juckender, roter Hautausschlag. Sie wird durch den Varizella-zoster-Virus ausgelöst. Dieser gehört zu den Herpesviren.
Am häufigsten treten Windpocken bei Kindern im Alter zwischen zwei und zehn Jahren auf. Bis zum 14. Lebensjahr haben etwas 90% die Krankheit überstanden. Nachdem man einmal an den Windpocken erkrankt war, steckt man sich in der Regel nicht noch einmal an und ist immun dagegen. Sehr selten kann es zu einer zweiten Infektion kommen. Meist passiert dies, wenn der erste Ausbruch der Krankheit früh in der Kindheit passiert ist oder sehr leicht war.
Windpocken sind ansteckend
Bei Windpocken handelt es sich um eine Viruserkrankung, die äußerst ansteckend ist. Sie wird durch Tröpfchen- und Schmierinfektionen übertragen. Das heißt, man kann sich einerseits durch einen direkten Kontakt mit der Flüssigkeit, die in den Hautbläschen enthalten ist, anstecken. Andererseits kann die Krankheit auch ohne jeglichen sichtbaren Kontakt übertragen werden; nämlich durch Niesen, Husten oder Sprechen der kranken Person. Die Viren können nämlich in der Luft einige Meter zurücklegen. Jedoch verlieren sie dabei nach etwas zehn Minuten ihr Ansteckungspotential und sind nicht mehr gefährlich. Dadurch kann eine spätere Übertragung über Spiel- und/oder Bettsachen nicht passieren.
Besonders der Winter und der Frühling zählen zur typischen Windpockenzeit, in der die meisten Kinder daran erkranken.
Durch die hohe Ansteckungsgefahr dürfen die Kinder keine Tageseinrichtungen (das heißt, Krippe, Kindergarten, Schule und ähnliches) besuchen. Dazu zählen auch andere Gemeinschaftseinrichtungen, wie Sportvereine und Ähnliches. Allgemein darf das Kind keine Orte besuchen, wo es Kontakt zu anderen Menschen haben könnte. Außerdem muss die Krankheit auf Grund des Infektionsschutzgesetzes in der betroffenen Institution gemeldet werden, sodass die nötigen Vorkehrungen getroffen werden können.
Die Symptome von Windpocken
Charakteristisch für die Krankheit ist der rote, stark juckende Hautausschlag. Die roten, linsen-große Flecken bilden sich meistens in mehreren Schüben überall am Körper. Besonders der Rumpf ist davon betroffen. Mit der Zeit ensteht in der Mitte der Flecken kleine Bläschen. Diese sind mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt, die sehr ansteckend ist. Die Bläschen platzen im Verlauf der Krankheit auf, woraufhin sich eine Kruste über den Flecken bildet. Meist treten die Flecken, Bläschen und Krusten gleichzeitig in Schüben auf, sodass auf der Haut des Kindes der sogenannte ‚Sternenhimmel‘ entsteht.
Die meisten Flecken und Bläschen bilden sich an Rücken, Gesicht und Bauch. An Armen und Beinen enstehen sie auch, aber deutlich weniger als am Rest des Körpers. Es können auch die Schleimhäute an Nase und Mund, sowie im Genitalbereich oder After betroffen sein. Auf der Kopfhaut bilden sich meist ebenfalls Bläschen. Diese Körperstellen jucken am meisten. Während die Bläschen abheilen, können sich kleine Narben bilden, die jedoch nach einiger Zeit wieder verschwinden.
usätzlich zum Hautausschlag können auch Glieder- und Kopfschmerzen sowie ein allgemeines Müdigkeits- und Schlappheitsgefühl auftreten. Diese Symptome zeigen sich meist vor dem Ausbruch des Hautausschlags. Das Kind könnte ebenfalls an Fieber leiden. Dieses steigt jedoch nie sehr hoch und ist deswegen nicht sonderlich gefährlich. Die juckenden Bläschen können sich durch Kratzen entzünden. Dies kann dann zu schweren Hautinfektionen und vielleicht sogar Blutvergiftungen führen.
Dauer und Verlauf von Windpocken
Bei Windpocken beträgt die Inkubationszeit in der Regel etwa 14 bis 17 Tagen. Jedoch ist die Krankheit bereits zwei Tage vor Ausbruch ansteckend.
Es dauert meistens etwa 5 bis 10 Tage bis auch die letzten Bläschen eine Kruste gebildet haben. Erst dann ist die Krankheit nicht mehr ansteckend. Dennoch sollten die Betroffenen möglichst nicht mit gesunden Personen, die zuvor noch nie an Windpocken erkrankt waren, in Kontakt kommen bis die Bläschen komplett verheilt sind. Es ist eine Tröpfcheninfektion möglich.
Meist ist der Verlauf der Krankheit harmlos. Vereinzelt kann es dennoch zu Komplikationen kommen. Besonders bei Kindern unter einem Jahr und über sechzehn Jahren ist Vorsicht geboten. Hier kann sie zu einer Hirnhaut-, Mittelohr- oder Lungenentzündung führen. Windpocken können auch Todesfälle verursachen. Es kommt jedoch nur sehr selten vor. Meist litten die Betroffenen unter einem Immundefizit oder waren schwanger.
Nach der ersten Erkrankung bilden die Kinder eine lebenslange Immunität gegen Windpocken. Jedoch ist es möglich, im späteren Alter noch einmal an den Viren zu erkranken. Dann handelt es sich jedoch um die Gürtelrose.
Das wichtigste auf einen Blick
- Ansteckung erfolgt durch Tröpfchen- und Schmierinfektionen
- Tritt zwischen 2 und 14 Jahren auf; meist jedoch im Kindergartenalter
- Inkubationszeit dauert etwa 14-17 Tage; ist bereits zwei Tage vor Ausbruch ansteckend
- rote, linsen-große, juckende Flecken, die Bläschen bilden und dann verkrusten
- Fieber, Schwäche und Müdigkeit treten meist vor der Fleckenbildung auf
- Ansteckend bis die letzten Bläschen eine Kruste gebildet haben; dauert 5-10 Tage
- Man bildet meist eine lebenslange Immunität nach der ersten Erkrankung
- Verlauf ist in fast allen Fällen harmlos; kann jedoch bei Kindern unter einem Jahr oder über 16 Jahren zu Komplikationen führen
Falls noch weitere Fragen oder Unsicherheiten vorliegen, sollte man einen Kinderarzt aufsuchen.